Wer an Mallorca denkt, denkt oft an Ballermann, betrunkene Touristen und Party rund um die Uhr. Das ist aber nur ein sehr kleiner Abschnitt der malerischen und vielfältigen Balearen- Insel und wird ihr nicht im Geringsten gerecht. Es gibt helle Sandstrände im Süden und wunderschöne, romantische Buchten sowie eine schroffe Gebirgskette im Nordwesten, an deren Fuß sich fruchtbare und grüne Täler erstrecken.
In eben diesem Nordwesten, zwischen Valldemossa und Sóller, direkt am Fuße des Tramuntana- Gebirges, befindet sich das kleine, verträumte Dörfchen Deiá. Enge, urige und kurvige Gassen, üppige, mediterrane Vegetation mit duftenden Wildblumen, Olivenhainen, Buganvillas, Aleppo-Kiefern, Garigue und zahlreichen Palmen sowie die hübschen, weißen und ockafarbenen Häuser erheben sich in Richtung der Berge. Diese malerische Aussicht, die Abgeschiedenheit und die Ursprünglichkeit waren wohl die Hauptgründe dafür, dass sich hier in den Anfängen des 20. Jahrhunderts die Bohème hier niederliess, darunter viele berühmte Maler, Dichter und Schauspieler.
Den Anfang nahm anders als oft behauptet, der österreichische Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg- Lothringen, der wegen der kargen Schönheit hierher zog. Es wird erzählt, dass er jedem Bauern, der einen alten Olivenbaum fällen wollte, den Baum mit dem Land drumherum abkaufte, damit sich die Landschaft, in der er sich so verliebt hatte, nicht verändert. Tatsächlich rettete er damit diesen küstennahen Landstrich mit all seinen Olivenbäumen.
Seitdem hört man ein Gemisch vieler verschiedenen Sprachen in den Gassen und Gässchen des kleinen Dorfes. Mallorquin hört man hier jedoch am wenigsten, denn auch ein Drittel der rund 850 Bewohner ist betucht und ausländischen Ursprungs, was die Einheimischen dazu verleitet ihr Dorf oft als „Ghetto des Geldadels“ abzustempeln. Allgemein wird der Ort aber als das „Künstler- Dorf“ bezeichnet. Weiterlesen über Deia.